Diese Woche habe ich mich aufgemacht, um eines der selteneren Tiere in unserer Region zu suchen, den Feuersalamander (Salamandra salamandra). Den meisten dürfte diese Art, durch die vom Schuhhersteller Salamander erfundene und zu Werbezwecken verwendete Comicfigur ‘Lurchi’ ein Begriff sein. Nach ein paar Recherchen im Netz zwecks Vorkommen, Lebensraum, Verhalten und allem was so dazugehört, habe ich mich also aufgemacht und auf die Suche begeben.

Der Feuersalamander lebt vorzugsweise in kühlen, feuchten Laubwäldern mit naturbelassenen Bachläufen und Gewässern und ist vorwiegend nachts und bei Regenwetter unterwegs. Das dürfte vermutlich auch der Grund sein, warum viele Menschen noch niemals einen Feuersalamander in freier Natur gesehen haben. Selbst bei optimalen Bedingungen ist es keineswegs selbstverständlich einen zu Gesicht zu bekommen. Und so habe ich auch nicht wirklich daran geglaubt gleich beim ersten Mal erfolgreich zu sein. Vielmehr wollte ich mir eigentlich erst mal ein Bild vom Ort machen und die vielversprechendsten Positionen suchen um zu einem späteren Zeitpunkt direkt loslegen zu können.

Ihr könnt euch meine Überraschung vorstellen, als ich, nach nicht einmal einer halben Stunde Suche, im Gras vor mir plötzlich gelbe Flecken leuchten sah – mein erster Feuersalamander. Anfangs versteckt unter einem Grasbüschel kam er nach kurzer Wartezeit herausgekrochen und setze sich an den Rand eines kleinen Tümpels.

Zwar hatte ich schon mal einen Feuersalamander gesehen, dass die Tiere so groß sind, war mir nicht mehr bewusst. Ich hatte mehr mit der Größe eines Molches gerechnet, dieses Exemplar war aber um einiges größer als ein Berg- oder Kammmolch. Meine Anwesenheit schien ihn überhaupt nicht zu stören. Völlig egal, ob ich ihm mit dem Makro auf die Pelle rückte oder mich direkt neben ihm niederließ, er zuckte nicht  einmal.

Da ich bekanntermaßen die Methoden einiger Tierfotografen verabscheue und meine Motive weder betäube, einfange, mit Kältespray traktiere oder auch nur mit der Hand berühre, ist es kein leichtes Unterfangen ein bodenlebendes Tier vernünftig in Szene zu setzen.

Irgendwann hatte auch der Salamander dann die Schnauze voll von meiner Knipserei und trat schwimmend den Rückzug zum anderen Ufer an. Womit auch bewiesen wäre, dass Salamander sehr gute Schwimmer sind und keinesfalls gleich ertrinken wenn sie ins Wasser fallen.

Allerdings schaffen sie das laut Literatur nicht über längere Zeit sondern sind relativ schnell erschöpft. Falls ihr also einmal einen Salamander findet, der in einen Eimer, Trog oder ähnliches gefallen ist, so solltet ihr ihn unbedingt vor dem ertrinken retten. Der beißt euch nicht. Nehmt ihn einfach auf eure Handfläche und setzt ihn vorsichtig im Gras ab.

Komplett durchnässt und eingesaut, habe ich also eine knappe Stunde und ca. hundert Bilder später den Heimweg angetreten. Für das erste Mal eigentlich recht zufrieden mit der Ausbeute, werde ich aber sicherlich noch das eine oder andere Mal bei den Tieren vorbeischauen. Dann aber mit Gummistiefeln und wasserdichten Klamotten.

Übrigens: Die Augen eines Salamanders sind extrem lichtempfindlich. Die Tiere können lt. Wikipedia noch bei 10-4 Lux Beutetiere erkennen. Da ist bei uns schön völlige Dunkelheit angesagt. Daher verbietet sich, aufgrund einer möglichen Schädigung der Augen, der Einsatz von Blitzgeräten oder anderer Leuchtmitteln völlig. Die hier gezeigten Bilder sind alle bei ISO 1600 oder höher entstanden. Falls ihr also vorhaben solltet diese schönen Tiere auch einmal zu fotografieren, dann bitte möglichst ohne Eingriff in ihren Lebensraum und vor allem ohne die Tiere irgendwie zu schädigen. Das sollte aber eigentlich selbstverständlich für alle Arten der Naturfotografie gelten.